Künftige Einschulungen: Löffelstelzer Kinder gehen in die neue Grundschule Nord
Als kleiner Stadtteil hat Löffelstelzen keine eigene Grundschule: Die rund 10 Kinder eines jeden Jahrgangs besuchten bereits früher die Grundschule der Kernstadt. Im Jahr 2021 war der Schulbezirk vom Gemeinderat im Einvernehmen mit den betroffenen Ortschaftsräten geändert worden. Seitdem wurden die Erstklässlerinnen und Erstklässler aus Löffelstelzen im Nachbarort Edelfingen eingeschult. Die damalige Entscheidung sollte die Auslastung und den Fortbestand der neu gebauten „Taubergrundschule“ in Edelfingen sichern.
Diese Schule ist eine so genannte „einzügige“ Grundschule. Das bedeutet, dass jede Klassenstufe von 1 bis 4 in der Regel eine Klasse umfasst und Parallelklassen eines Jahrgangs die absolute Ausnahme bilden. Nun steigen die Kinderzahlen jedoch in beiden Stadtteilen stärker an, als die bisherigen Prognosen vermuten ließen.
Damit stand die Stadt als Schulträgerin vor einer Entscheidung: Wenn Kinder aus Edelfingen und Löffelstelzen weiter die Taubergrundschule besuchen, muss sie dauerhaft „zweizügig“ werden. Dafür reichen die räumlichen Kapazitäten jedoch nicht aus. Diese auszubauen verursacht in Edelfingen hohen Aufwand und hohe Kosten durch den Zubau von Klassenzimmern und Funktionsräumen wie Mensa oder Lehrerzimmer. Zudem müsste der Schulhof erweitert werden. Die einzige bauliche Option für eine Vergrößerung der Schule ist der Einsatz von Containermodulen. Die Gesamtkosten dafür kalkuliert das Stadtbauamt überschlägig auf rund zwei Millionen Euro.
Der Schulbezirkswechsel hingegen würde die Gemeindefinanzen nicht belasten – und wäre qualitativ kein Rückschritt. Im Gegenteil: Die Grundschule Nord ist ein Neubau, der auch ein Ganztagesangebot beheimatet. Das gesamte Lernumfeld ist attraktiv und wurde nach modernsten Gesichtspunkten gestaltet. Das pädagogische Profil ist dem der Taubergrundschule somit ebenbürtig. Die Schülerinnen und Schüler aus Löffelstelzen sind in der neu zusammenwachsenden Schulgemeinde um Schulleiterin Katja Serdaroglu herzlich willkommen.
Die Grundschule Nord kann die Schülerinnen und Schüler aus Löffelstelzen langfristig gesichert aufnehmen. Der Schulbusverkehr dorthin wäre gewährleistet. Anders als die Schülerbeförderung nach Löffelstelzen, die die Stadt mittelfristig unter zusätzlichem Kosteneinsatz in den eigenen Stadtbusverkehr integrieren müsste.
Mit Verständnis für den mehrheitlichen Wunsch in den Teilorten, bei der bisherigen Regelung zu bleiben, hat die Stadtverwaltung unter Abwägung aller Aspekte den Wechsel des Schulbezirks vorgeschlagen. Aus Sicht der Verwaltung überwiegen die Vorteile. Vor allem aber kann sie nach immensen finanziellen Kraftanstrengungen zum Ausbau der Bildungs- und Betreuungsinfrastruktur – auch in Edelfingen und Löffelstelzen – derzeit nicht noch vermeidbare Zusatz-Belastungen der angespannten Kommunalfinanzen schultern. Zumal noch große Investitionen in die Kindergärten, Grundschulen und weiterführenden Schulen im gesamten Stadtgebiet ausstehen.
Dieser Sichtweise folgte nun bei sechs Gegenstimmen und drei Enthaltungen mehrheitlich der Gemeinderat. Die Schulbezirksänderung gilt ab dem Schuljahr 2025/ 2026 und betrifft nur Kinder, die neu eingeschult werden. Das bedeutet: Für Löffelstelzer Kinder, die bereits in Edelfingen eingeschult sind, ändert sich nichts. Sie werden wie vorgesehen ihre gesamte Grundschul-Laufbahn in der Taubergrundschule Edelfingen absolvieren.
Der Erhalt der Taubergrundschule ist trotz des mittelfristigen Wegfalls der Löffelstelzer Kinder langfristig gesichert, weil es bis zum Ende des Jahrzehnts anhaltend starke Jahrgänge in Edelfingen gibt.