Stadtteilbesuch Herbsthausen: Qualität der Ortsmitte steigern

Veröffentlicht am Montag, 14. Oktober 2024
Beim Stadtteilrundgang in Herbsthausen mit OB Udo Glatthaar (rechts) und Ortsvorsteher Wilfried Zeihsel (Mitte) ging es auch mögliche Standorte für ein zentrales Feuerwehrhaus.
Beim Stadtteilrundgang in Herbsthausen mit OB Udo Glatthaar (rechts) und Ortsvorsteher Wilfried Zeihsel (Mitte) ging es auch mögliche Standorte für ein zentrales Feuerwehrhaus.

Im Rahmen seiner regelmäßigen Stadtteilbesuche ist Oberbürgermeister Udo Glatthaar auf Einladung von Ortsvorsteher Wilfried Zeihsel in Herbsthausen zu Gast gewesen und hat dort mit Vertretern von Ortschaftsrat und Bürgerschaft einen themenreichen Rundgang unternommen.

Los ging es gleich im Herzen der Ortschaft, wo sich der OB nicht nur darüber freute, einmal mehr in Herbsthausen unterwegs sein zu können, sondern auch den grundsätzlichen Rückhalt der Stadtteile in Verwaltung und Gemeinderat bekräftigte. Die Stadt Bad Mergentheim investiere stark in die Entwicklung und Lebensqualität in den Ortschaften – unabhängig von deren Größe. Schon der Auftakt-Treffpunkt sei dafür ein gutes Beispiel, schließlich symbolisiere die neue Ortsdurchfahrt einen gemeinsamen Erfolg.

Dem stimmte Ortsvorsteher Wilfried Zeihsel zu, der noch einmal darstellte, wie viele Veränderungen dieses Projekt in den vergangenen Jahren mit sich brachte: vom Abriss von Gebäuden bis hin zur Neugestaltung der Bushaltestellen oder der Platzierung von Natursteinen zur Abgrenzung des Brauereigeländes. Letztere sollen auch noch begrünt werden, kündigte er an.

Schon bei der nächsten Station blickte die Runde dann nach vorn auf die kommenden Themen. Es ging um die konkreten Ableitungen aus dem Feuerwehrbedarfsplan, der für Herbsthausen, Rot, Dörtel und Schönbühl ein gemeinsames Feuerwehrhaus empfiehlt. Eine in Rede stehende Lage, die von allen Orten als geeignet angesehen wird, wäre die Roter Straße in Herbsthausen. Dort befindet sich ein zentral gelegenes Grundstück mit guter Anbindung an die Bundesstraße 290. Es wurde beim Stadtteilbesuch in Augenschein genommen. Dazu wäre neben der Klärung verschiedener Fragen aber auch die Einschätzung des Feuerwehrausschusses noch einzuholen.   

Weiter ging es mit einem konkreten Anliegen aus der jüngst durchgeführten „Qualitätserfassung Ortsmitten“. Die Stadt war im vergangenen Jahr nach einem entsprechenden Antrag des Bauamts mit Herbsthausen, Edelfingen und Neunkirchen in das Landesprogramm zur Qualitätserfassung von Ortsmitten aufgenommen worden. „Für diese Initiative möchte ich mich noch einmal herzlich bei der Stadtverwaltung bedanken“, sagte Ortsvorsteher Wilfried Zeihsel. Er berichtete, dass in diesem Prozess insgesamt 16 Handlungsimpulse herausgearbeitet worden seien. „Von denen haben wir als Ortschaftsrat zwei als vorrangig ausgewählt, weil sie den größten Nutzen für Herbsthausen versprechen.“

Konkret geht es dabei zum Beispiel um eine Querungshilfe über die Alte Kaiserstraße zwischen Dorfgemeinschaftshaus und Friedhof. Diese würde auch den Funktionen des Dorfgemeinschaftshauses zupasskommen, das als multifunktionaler Treffpunkt vieler Gruppen und Generationen fungiert, meint der Ortschaftsrat. Zudem werde die Ortsmitte besser angebunden und gerade auch der Weg von Schulkindern sicherer. Oberbürgermeister Udo Glatthaar sicherte seine Unterstützung zu: „Mit der Qualitätsoffensive für besonders belastete Ortsmitten möchten wir als Stadt genau solche Maßnahmen herausarbeiten, mit den Betroffenen vor Ort beraten und dann deren konkrete Umsetzung prüfen und anstoßen.“

In unmittelbarer Nähe wurden auch die Schäden an der Friedhofsmauer in Augenschein genommen, deren Stabilität zudem durch die Wurzeln einer Linde beeinträchtigt wird. Angestrebt sind Reparatur und langfristige Sicherung der Mauer unter Einhaltung des Denkmalschutzes sowie gleichzeitig der Schutz des Baumes. OB und OV waren sich einig, dass Handlungsbedarf bestehe. Die Fach-Abstimmungen laufen.

Im weiteren Verlauf der Ortsdurchfahrt ging es noch einmal um das Thema Querung – diesmal nicht nur für Fußgängerinnen und Fußgänger, sondern auch für die Radelnden. Der Bereich der Kreuzung Kirschweg/ Alte Kaiserstraße ist zugleich der südliche Ortseingang und damit auch ein Willkommenstor von ganz Bad Mergentheim. Die Bundesstraße ist hier besonders breit aufgeweitet. Die Runde diskutierte verschiedene Ideen – vom Kreisverkehr bis zu einer schmucken Mittel-Insel. Machbarkeit und Finanzierung möglicher Lösungsansätze sind zunächst zu prüfen, so der OB. Die Einschätzung, dass eine Veränderung am Orts-Entree sinnvoll sei, teile er jedoch.

Noch einmal um die Sicherheit ging es in der Johann-Friedrich-Mayer-Straße, wo ein Gehweg entstehen soll. Der Busverkehr sowie das allgemeine Verkehrsaufkommen aus Richtung Apfelbach seien hoch, schilderten die Herbsthäuser. Deshalb ist die Schaffung des Gehweges geboten, gab die Gruppe dem OB als dringenden Wunsch mit.

Udo Glatthaar bedankte sich für die detailreichen Einblicke und Impulse, bevor er im Anschluss an den Rundgang noch an einer Ortschaftsratssitzung teilnahm. Ortsvorsteher Wilfried Zeihsel freute sich nicht nur über den guten Austausch, sondern zeigte auch seine besondere Anerkennung dafür, dass der Termin stattgefunden hat, obwohl der OB derzeit im Nachgang einer Operation vorübergehend auf Gehhilfen angewiesen ist.