Rahmenplan Landesgartenschau feierlich an das Land übergeben

Veröffentlicht am Dienstag, 7. Mai 2024
OB Udo Glatthaar (Mitte) überreichte den Rahmenplan an Staatssekretärin Sabine Kurtz MdL (re. neben ihm) und Ralph König (li. von ihm) im Beisein von Landrat Christoph Schauder (7. v.r.) und weiteren Gästen sowie den Gesichtern der LGS Bad Mergentheim.
OB Udo Glatthaar (Mitte) überreichte den Rahmenplan an Staatssekretärin Sabine Kurtz MdL (re. neben ihm) und Ralph König (li. von ihm) im Beisein von Landrat Christoph Schauder (7. v.r.) und weiteren Gästen sowie den Gesichtern der LGS Bad Mergentheim.

Die Stadt Bad Mergentheim hat ihren „Rahmenplan“ für die Landesgartenschau 2034 offiziell an das Land Baden-Württemberg übergeben. Er strukturiert die Stadtentwicklung in der Kurstadt über die nächsten zehn Jahre bis zur großen Ausstellung.

Hochkarätige Vertreterinnen und Vertreter aus gleich zwei Ministerien nahmen die Mappe vor Ort entgegen: Staatssekretärin Sabine Kurtz im Namen des für Gartenschauen zuständigen Ministeriums für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR) gemeinsam mit dem federführenden LGS-Verantwortlichen ihres Hauses, Dietrich Koch. Außerdem empfing die Kurstadt Ralph König vom Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen (MLW) als den für städtebauliche Erneuerung verantwortlichen Referatsleiter dort, der von Oberregierungsrat Uwe Kosse aus dem MLW begleitet wurde.

Der Rahmenplan war im Jahr 2023 in mehreren Bürgerwerkstätten, Beteiligungs-Formaten und Gremien-Sitzungen erarbeitet und schließlich im Dezember vom Gemeinderat verabschiedet worden. Nach einer Vorstellung im Neuen Rathaus fand die feierliche Übergabe durch Oberbürgermeister Udo Glatthaar vor der Kulisse des „Starterprojektes“ auf der Gänsmarkt-Baustelle statt. Hier erlebten die Gäste anschaulich, dass Stadtumbau und Sanierung bereits begonnen haben. Beides soll sich noch über viele weitere Quartiere und Landschaftsbereiche erstrecken, „um Bad Mergentheim noch lebenswerter zu machen“, so das große Ziel, das die Stadt mit ihrem Konzept der „Blühenden Quellen“ ausgibt.

Für Bad Mergentheim und die Region begleiteten Landrat Christoph Schauder, Kurdirektor Sven Dell, Dehoga-Vorsitzender Frank Bundschu, Peter Stahnke als Monumentverwalter des Deutschordensschlosses für die Staatlichen Schlössern und Gärten, Léonie Franzen für die „STEG“ als Sanierungsträgerin sowie Andreas Lehr, Thomas Tuschhoff und Prof. Dr. Hans-Werner Springorum für den Gemeinderat diesen besonderen Termin neben der Projektgruppe Landesgartenschau der Stadtverwaltung (Bernd Straub, Kersten Hahn, Carsten Müller, Kathrin Herz, Eva Müller, Dana Mack, Dr. Tim Schnyder, Lorena Klingert und Attila Pálinkás).

Oberbürgermeister Udo Glatthaar ließ in einer Präsentation die Verfahrensschritte, Machbarkeitsstudien und die groß angelegte Bürgerbeteiligung seit 2017 Revue passieren. All dies sei eingeflossen in den nun vorliegenden Rahmenplan als „Schlüssel zu einer bedeutenden und umfangreichen Aufwertung und Revitalisierung der Stadt“.

Im Rahmenplan werden die großen, bleibenden Daueranlagen zeitlich getaktet, so dass sie nach und nach finanzierbar und umsetzbar sind. Es werden außerdem die „flankierenden Maßnahmen“ in Kernstadt und Teilorten beschrieben. Gemeinsam mit Bernd Straub, Kathrin Herz und Eva Müller stellte der Oberbürgermeister die zentralen Entwicklungsbereiche vor: von den Altstadtplätzen bis auf den Ketterberg hinauf, vom Urbanen Quartier in der einstigen Gewerbebrache in den Herrenwiesen bis zum neuen „Grünen Boulevard“ als östlichem Stadt-Entree.

Landrat Christoph Schauder bestätigte den Rückhalt, den die allererste Landesgartenschau im Main-Tauber-Kreis, in der Region habe: „Diese Landesgartenschau wird Bad Mergentheim und die gesamte Umgebung voranbringen!“ Das Jahr 2034 klinge noch weit weg, doch „zehn Jahre sind nichts“, wenn es ums Planen und Bauen ginge. Deshalb sei es gut, dass Bad Mergentheim den Pfad bis zum Ausstellungsjahr nun vorgezeichnet habe.

Staatssekretärin Sabine Kurtz MdL sprach der Stadt für das Gesehene ein „großes Kompliment“ aus. „Zu diesem bunten Strauß an vielseitigen Projekten kann man Sie nur beglückwünschen, Sie gehen es mit dem vorliegenden Rahmenplan richtig und klug an“, sagte die Staatssekretärin. Der Landesregierung sei es wichtig, mit den Landesgartenschauen städtebauliche und infrastrukturelle Impulse zu geben. „Und wie man schon am Starterprojekt Gänsmarkt sieht, setzen Sie in Bad Mergentheim genau das um, was wir anstoßen wollen“, erklärte die Staatssekretärin mit Blick auf die Konzeption. Auch deshalb sei das Land Baden-Württemberg sehr stolz auf sein großes und auch im Vergleich der Bundesländer besonders ambitioniertes Landesgartenschau-Förderprogramm namens „Natur in Stadt und Land“.

Neben dem MLR ist auch das Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen ein starker Partner für die Stadt. Das große Sanierungsgebiet Altstadt/ Stadtgarten bietet einen wichtigen Rahmen für die Stadtentwicklung auch über die Landesgartenschau hinaus. Ralph König zeigte im Namen des MLW auf, welche große Bedeutung die Städtebauförderung für die Kommunen und die dortige Finanzierung von Projekten hat. „Dabei setzt die Städtebauförderung klare Schwerpunkte, beispielsweise Klimaschutz, Wohnraum und Barrierefreiheit“, erklärte er. Auch weil das in Bad Mergentheim umgesetzt werde, seien schon jetzt 1,3 Millionen Euro aus dem Landessanierungsprogramm für die Stadt eingestellt. Weitere knapp 1,5 Millionen Euro gebe es aus dem Investitionspakt Baden-Württemberg Soziale Integration im Quartier für den neuen Gänsmarkt. Und Ralph König stellte in Aussicht, dass mit guten Konzepten auch weiterhin starke Unterstützung kommen werde: „Geld folgt Ideen!“

Mit der Übergabe an das Land ist die Rahmenplan-Mappe nun auch offiziell veröffentlicht. Sie kann auf der neuen Internetseite zur Landesgartenschau vollständig heruntergeladen werden unter www.bluehende-quellen.de. Dort werden auch alle großen Daueranlagen noch einmal im Detail vorgestellt und es gibt eine übersichtliche Zeitstrahl-Grafik, die die Entwicklungsschritte strukturiert.

„Der Rahmenplan ist ein Dokument der Schwarmintelligenz, Ausdruck gemeinsamer Motivation und zugleich fester Vorsatz, bei der großen Chance Landesgartenschau über alle Bevölkerungsgruppen und Generationen hinweg im Gespräch und im engen Austausch bleiben zu wollen. Viele Details gilt es noch gemeinsam zu gestalten“, schreibt OB Udo Glatthaar im Editorial der 52 Seiten umfassenden Konzeption.

In seiner jüngsten Sitzung hatte sich auch der Jugendgemeinderat über den Rahmenplan informieren lassen, der in diesem Jahr auch in die Arbeit am Strukturkonzept für das ehemalige Sägewerks-Areal eingebunden ist.